Dax Tagesrückblick 06.05.2024

Plus 0,96 Prozent: Dax mit Kursgewinnen – Zalando legt zu – Varta gefragt

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die zunehmenden Hoffnungen auf Zinssenkungen haben dem Dax am Montag weitere Kursgewinne beschert. Zum Handelsende notierte der deutsche Leitindex 0,96 Prozent höher bei 18.175 Punkten. Damit setzte er sich zwar ein gutes Stück von der Marke von 18.000 Punkten nach oben ab. Er schaffte es aber nicht, das Vorwochenhoch von knapp 18.236 Punkten und damit das obere Ende seiner jüngsten Schwankungsspanne zu überwinden.

„Für eine Aufhellung der technischen Großwetterlage muss sich der Dax erst wieder über 18.200 Punkten etablieren“, schrieb CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. Dafür fehlten am Montag aber ausreichend starke Impulse. Denn am wichtigen Londoner Markt wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt, und auch von Unternehmensseite gab es keine Nachrichten, welche die Kurse deutlich bewegten. Erst am Dienstag und Mittwoch gibt die Berichtssaison noch einmal Gas.

Als Kursstütze erwiesen sich Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die Erzeugerpreise sanken im März weiter. Der Rückgang schwächte sich zwar erneut ab. Doch wegen der sinkenden Inflation gehen die Finanzmärkte von einer ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni aus. Dazu belegten April-Daten eine weitere Aufhellung der Unternehmens- und Konjunkturstimmung. Nachdem am Freitag ein schwacher Arbeitsmarktbericht aus den Vereinigten Staaten bekannt geworden war, preisten nun etliche Anleger eine erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed bereits im September statt wie bisher im November ein, hieß es aus dem Markt.

Zalando gewinnt kräftig

Die Zalando-Aktie hat im heutigen Handel um 2,65 Prozent auf 24,44 Euro zugelegt und damit die Pole Position im Dax erobert.

Der Online-Modehändler veröffentlicht morgen seine Zahlen für das vergangenen Quartal. Analysten gehen davon aus, dass Zalando den langersehnten Befreiungsschlag erreichen wird. Daten von Google Trends zeigten, dass das Interesse aus mehreren europäischen Ländern zwischen Februar und März deutlich zugenommen habe, schrieb Metzler-Analyst Felix Dennl Mitte April: „Wir erwarten eine Rückkehr zu Wachstum bei Bruttowarenwert und Umsatz.“ Die Daten untermauerten die eigenen Aussagen des Zalando-Managements, gut in die neue Frühjahr-/Sommer-Saison gestartet zu sein.

Varta gefragt

Der Batteriehersteller Varta ist am heutigen Tag gefragt: Die Aktie stieg um 4,64 Prozent auf 10,59 Euro. Damit eroberte sie den zweiten Platz im Nebenwerte-Index SDax.

Erstmals seit fast vier Wochen schafften sie es wieder über die 21-Tage-Linie, die bei Anlegern ein beliebter charttechnischer Trendindikator ist. Nach oben klafft nun aber eine größere Kurslücke, die im April aufgerissen wurde.

Heute wurde bekannt, dass Varta mit Michael Ostermann einen neuen Vorstandsvorsitzenden bekommt. Dieser verfüge über langjährige Erfahrung im Automotive-Sektor und in der Batterieindustrie, hieß es. Der bisherige Vorstandssprecher Markus Hackstein bleibe für eine Übergangsphase Mitglied des Vorstands und kehre dann zum Großaktionär Montana Tech zurück. Hackstein war im August 2022 in den Vorstand von Varta bestellt worden und übernahm im Oktober 2022 als Sprecher des Vorstands.

Der Konzern steckt in der Krise. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen etwa für Kopfhörer schwankt stark, und die Nachfrage nach Energiespeichern für den Strom aus Solaranlagen war Unternehmensangaben zufolge zuletzt unerwartet „erheblich“ eingebrochen. Zudem klagte der Konzern über Billigpreise der Konkurrenz für Energiespeicher und anhaltende Probleme in den Lieferketten. Zu allem Überfluss hatten Hacker im Februar Vartas Computersysteme attackiert und die Produktion für mehrere Wochen lahmgelegt.

Euro legt zum US-Dollar etwas weiter zu

Der Euro hat zu Wochenbeginn seine jüngsten Gewinne etwas ausgebaut. Die Gemeinschaftswährung notierte am Montagnachmittag bei 1,0784 US-Dollar und damit geringfügig über dem Niveau vom Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0776 (Freitag: 1,0744) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9279 (0,9307) Euro.

Der Euro profitierte von der aktuell recht guten Stimmung an den Finanzmärkten. Zudem zeichneten Konjunkturdaten aus der Eurozone ein freundliches Bild. So hatte sich die Unternehmensstimmung im gemeinsamen Währungsraum im April weiter verbessert. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg einer zweiten Umfragerunde zufolge auf den höchsten Stand seit Mai 2023 und liegt so weiter über der wichtigen 50-Punkte-Marke, die wirtschaftliche Schrumpfung von Wachstum trennt. „Triebfeder war im April der beschleunigte Aufschwung im Servicesektor“, kommentierte S&P.

Auch laut Sentix hellen sich die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum weiter auf. Der von dem Analyseinstitut erhobene Konjunkturindikator stieg im Mai zum siebten Mal in Folge. „Lage und Erwartungen steigen in kleinen Schritten, aber kontinuierlich an“, kommentierte Sentix.

In den USA melden sich im weiteren Handelsverlauf einige hochrangige Notenbanker aus den Reihen der Federal Reserve zu Wort. Zuletzt hat die etwas schwächere Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt die Spekulation auf sinkende Zinsen in den Vereinigten Staaten verstärkt.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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